Arbeitsplaner - was ist zu tun im November?

Obstgarten

 

 Herbstzeit ist gleich Pflanzzeit. So lange der Boden frostfrei ist, kann gepflanzt werden.

Vor dem Pflanzen sucht man seine Obstsorten aus. Beim Pflanzmaterial sind Resistenzen, besser gesagt Toleranzen gegen Krankheiten wie Schorf, Monilia, etc. zu berücksichtigen. Hier lässt man sich am besten von seiner Baumschule beraten.

Nächste Überlegung, welches Platzangebot steht mir zur Verfügung (Grenzabstände!). Den größten Platzbedarf benötigen Hochstämme, bis zu 100 m2 pro Baum. Hierbei handelt es sich um Sämlingsunterlagen. Diese sind stark wachsend (über 6 m Baumhöhe). Weiter gibt es mittelstark wachsende Unterlagen (Baumhöhe zwischen 4 bis 6 m) und schwach wachsende (Baumhöhe zwischen 2 und 4 m).

Die Unterlage (Wurzel) entscheidet über die Wuchseigenschaft des Baumes, das Edelreis über die Sorte.

Bei kleinem Platzangebot empfehlen sich auch für den Hobbygarten Spindelbäume (reichen auch 2 – 3 m2). Hierdurch kann man auch im kleinen Garten verschiedene Obstarten und -sorten pflanzen.

 

Wenn nun die Bäume ausgewählt und gekauft sind, geht’s ans pflanzen. Hier wird nun ein doppelt so großes Pflanzloch wie der Wurzelballen ausgehoben. Die Pflanzsohle wird mit der Grabgabel gelockert. Der Aushub mischt man mit Pflanzerde oder reifem Kompost (1:1). Der Haltepfahl wird eingeschlagen und der Baum eingepflanzt. Bei Mäuseproblemen sollte der Wurzelballen mit einem Drahtgeflecht geschützt werden. Der Pfahl sollte immer auf dem Wind zugewandten Seite stehen, so dass der Baum bei Wind vom Pfahl weggedrückt wird.

Die Veredlungsstelle befindet sich beim Pflanzen ca. 20 cm über dem Boden. Die Erde wird befestigt und es wird ein Gießrand um den Baum angelegt. Je nach Standort ist auch an einen Verbißschutz zu denken.

Nun kommt das Wichtigste, der Erziehungsschnitt. Dieser Schnitt dient dem Kronenaufbau. In der Regel erzieht man den Baum zu einer Rundkrone (außer den Spindelbäumen). Hierbei handelt es sich um den Mitteltrieb (Stammverlängerung) und drei im gleichen Abstand und Winkel (45 o) um den Stamm verteilte Seitentriebe. Alle anderen Äste werden nicht benötigt und an der Basis weggeschnitten.

Wichtig: Konkurrenztriebe des Mitteltriebes werden entfernt. Nun sucht man sich den schwächsten der drei belassenen Seitentriebe aus und kürzt diesen um ein Drittel auf ein nach außen liegendem Holzauge (entwickelt sich zu einem Trieb). Hierdurch wächst der Neutrieb nach außen. Die beiden restlichen Triebe kürzt man nun auf gleicher Höhe auf ein nach außen liegendem Holzauge ein. Die drei Äste haben nun eine gleiche Höhe. Diese nennt man die Saftwaage. Den Mitteltrieb kürzt man so ein, dass der Winkel zu den Seitentrieben zwischen 90 und 120 o beträgt.

Dieser Schnitt wird jährlich wiederholt, bis die Erziehungsphase des Baumes beendet ist, d.h. nur diese 4 Äste werden jährlich angeschnitten. Und diese Äste haben eine „Bestandsgarantie“ und bleiben ein „baumlebenlang“ im Baum. Alle anderen Äste, welche entfernt werden müssen, werden an der Basis abgeschnitten.

Außer der Rundkrone kennt man noch die Hohlkrone (Rundkrone ohne Mitteltrieb, findet man öfters bei Pfirsich und Schattenmorelle) und die Längskrone (Mitteltrieb und zwei Seitentriebe in einer Linie, Reihenbepflanzung).

 

Bei Spindelbäumen ist es anders. Diese erhält man meistens schon in den Baumschulen als idealen fertigen Baum. Ein gewisser Pflanzschnitt kann angebracht zu sein. Bei Kernobst sollen um den Mitteltrieb 5 - 7 Seitenäste (Fruchtäste) fast waagrecht garniert sein. Im oberen Bereich sind keine starken oder steilstehenden Seitenäste (wenn, dann wegschneiden) erwünscht. Je nach Länge und Garnierung wird der Mitteltrieb nicht eingekürzt. Der unterste Seitenast sollte ab einer Höhe von ca. 60 cm beginnen.

Der Pflanzschnitt sollte man besser Ausgangs Winter durchführen. Bei Pfirsichen, Nektarinen und Aprikosen sowieso, und der Schnitt erfolgt dort anders.

 

Johannis- und Stachelbeeren können im Prinzip den ganzen Winter über geschnitten werden. Früher Schnittzeitpunkt mindert die Anfälligkeit auf die Rotpustelkrankheit.

Um den Mäusen keine Nahrung zu bieten, ist das Fallobst aufzusammeln und zu entfernen. Ebenso Verhindern freie Baumscheiben Versteckmöglichkeiten für Mäuse. Das Entfernen der Fruchtmumien an den Bäumen beugt der Krankheit Monilia vor.

 

Weiter sind die Stämme (gerade in der Dickenwachstumsphase) mit Hydratweißkalk oder gelöschtem Branntkalk zu behandeln. Ebenso bietet der Handel auch fertige Produkte an. Dies verhindert einmal Frostrisse und mindert den Schädlingsbefall.

Jetzt ist auch die Zeit für Bodenuntersuchungen, egal ob im Gemüsebeet oder in der Obstwiese. Mit dem Bohrstock, oder Spaten entnimmt man an unterschiedlichen Stellen eines einheitlich genutzten Bereiches eine 25- 30 cm tiefe Bodenschicht. Die gesamten Proben werden gut miteinander gemischt. Etwa 0,5 kg der Erde packt man in einen Plastikbeutel, welcher von außen zu beschriften ist. Hierzu gehört auch die Beschreibung der Nutzungsart. 

  

 

Gemüsebeet

 

Eingelagerte Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch und Kartoffeln regelmäßig auf Fäulnis kontrollieren.

Letzte Unkrautbekämpfung bei Dauerkulturen, wie Rhabarber, Grünspargel und Kräuterbeete.

 

 

Ziersträucher

 

Blumenzwiebeln für die Frühjahrsblüte sollen noch bis Anfang November gesteckt werden. So können sie vor dem Winter noch kräftige Wurzeln bilden.

 

Rosen werden erst im Frühjahr, kurz vor dem Austrieb, zurückgeschnitten.

 

Stauden sollten erst im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden. Diese bieten Insekten und Vögeln Unterschlupf/Nahrung über den Winter. Weiter geben sie den Gärten Struktur (man denke nur an Raureif). Sogenannte „aufgeräumte“ Gärten sollten der Vergangenheit angehören.

 

Lothar Herb