So lange der Boden frostfrei ist, können Obstgehölze gepflanzt werden. Wichtig, nicht nur von Neupflanzungen, ist ein Schutz vor Wildverbiß, entweder aus Kunststoff oder Drahthosen. Dies hilft auch gegen das „Fegen“ der Rehböcke. Ein Einzäunen des Grundstückes mit einem wilddichten Drahtzaun ist nur für Erwerbsobstanlagen erlaubt.
Es empfiehlt sich gerade beim Kernobst Schnittholz für die Kaninchen in der Anlage liegen zu lassen. Hierdurch verbeißen sich diese am Schnittgut und schädigen nicht den Baum.
Je nach Anlage und Obstsorte können Schnittmaßnahmen an den Bäumen durchgeführt werden. Insbesondere ist dies beim Apfel möglich. Bei starktriebigen Bäumen wird eher ein Sommerschnitt empfohlen, bremst das Wachstum. Allgemein ist die beste Schnittzeit ausgangs Winter. Bei der derzeitigen Wetterlage (Bäume teilweise noch voll belaubt) besteht beim Schneiden die Gefahr, daß diese durchtreiben.
Unter -5 ° sollten jedoch keine Schnittmaßnahmen durchgeführt werden.
Beim Baumschnitt sind Fruchtmumien in den Bäumen zu entfernen. Durch das Entfernen jeglichen Fallobstes wird das Anlocken von Mäusen verhindert und reduziert auch den Schädlingsbefall für das kommende Jahr. Die Baumscheiben sind freizuhalten (vorhandenes Mulchmaterial entfernen). Für Mäusejäger stellt man Ansitzstangen auf.
Weiter sind die Stämme (gerade in der Dickenwachstumsphase) mit Hydratweißkalk oder gelöschtem Branntkalk zu behandeln. Ebenso bietet der Handel auch fertige Produkte an. Dies verhindert einmal Frostrisse und mindert den Schädlingsbefall.
Im Dezember ist, falls noch nicht geschehen, eine Bodenuntersuchung auf Phosphor, Kalium, Magnesium sowie den pH-Wert zu veranlassen.
Bei unseren Lehmböden sollte der pH-Wert bei ca. 6,5 bis 7,0 liegen. Bei sandig-humosen, bzw. Sand-Moorböden liegt der Wert darunter, beginnend ab 5,5.
Der anzustrebende Nährstoffgehalt liegt bei Phosphor bei 15 – 25, bei Kalium 15 – 25 und bei Magnesium 6 – 12, jeweils mg je 100 g Boden. Auch eine Untersuchung des Humusgehaltes gibt Aufschluss auf die Bodenstruktur.
Ein wichtiger Punkt in den Wintermonaten ist die Kontrolle der Arbeitsgeräte. Hier kann man nicht früh genug damit anfangen. Schadhafte Arbeitsgeräte sind auszubessern, damit man im Frühjahr kein Desaster erlebt. Ebenso sind die motorbetriebenen Arbeitsgeräte zu überprüfen und winterfest zu lagern. Messer von Mähern und Freischneidern können jetzt geschärft, bzw. ausgewechselt werden.
Gemüsebeet
Für eine Frostgare können schwere Böden noch umgegraben werden.
Bei starken Witterungsschwankungen (warm und nass) ist das Wintergemüse vorzeitig zu ernten, da es sonst zu Qualitätseinbußen kommt.
Beim Ernten von Feldsalat nicht von einer Seite her alles wegräumen, sondern dort wegnehmen, wo er am dichtesten steht. Hierdurch können die restlichen Pflanzen in die Lücke hineinwachsen.
Auf dem Küchenfenster beginnt jetzt wieder die Zeit der Keimlinge. Angefangen von der Untertasse bis zur professionellen Keimbox findet hier alles Verwendung. Experimentieren kann man hier mit vielen Arten von Samen. Wichtig ist eine Temperatur um 20 Grad Celsius und nicht zu helles Licht.
Für das Frühjahr solle man sein restliches Saatgut, welches älter wie 2/3 Jahre ist, auf Keimfähigkeit überprüfen.
Ziersträucher
Auch im Winter benötigen immergrüne Pflanzen Wasser. Dieses können sie jedoch nur bei frostfreiem Boden aufnehmen. Hier kann man mit einer dicken Mulchschicht das Gefrieren des Bodens mindern.
Die Kübelpflanzen in den Winterquartieren sind regelmäßig zu kontrollieren. In bestimmten Zeitabständen ist mit raumtemperiertem Wasser zu gießen. Staunässe ist zu meiden.
Lothar Herb